Papier in Fernost

   


Japanische Methode (nagashizuki)

Nagashizuki nennen die Japaner ihre traditionelle Methode, die dem östlichen Verfahren zur Papierherstellung entspricht und sich bis in unsere Tage erhalten hat. Dies bedeutet etwa Papierschöpfen durch mehrfaches Eintauchen.

Der westlichen Methode gaben sie den Namen tamezuki Papierschöpfen durch einmaliges Eintauchen. Damit ist bereits die besondere Technik definiert: geschöpft wird, indem das Sieb mehrmals in den sich in einer Bütte befindlichen, wässrigen Faserbrei eingetaucht und damit der Faserbrei in mehreren Schichten aufgenommen wird, bis die gewünschte Dicke des Papierblattes erreicht ist.

sugeta Japanische Papiermacher-Formen werden sugeta genannt. Su bezeichnet das abnehmbare, flexible Schöpfsieb, das meist aus dicht nebeneinander angeordneten, parellelen dünnen Bambusstreifen besteht und mit feinen Seidenfäden zusammengehalten wird. Keta ist der leichte, mit einem Scharnier befestigte Holzrahmen, welcher das su an seinem Platz hält. Stege auf dem unteren Rahmen stützen das Sieb. Größere keta haben am oberen Rahmen Griffe.

Wegen ihrer langen Bastfasern werden die Pflanzen kozo (Broussonetia papyrifera, Broussoneitia kazinoki Sieb., Familie Moraceae ), mitsumata (Edgeworthia papyrifera chrysanthea, Edgeworthia papyrifera Sieb. et Zucc., Familie Thymelaeaceae) und gampi (Wikstroemia diplomorphaDiplomorpha sikokiana Nakai, Familie Thymelaeaceae) besonders bevorzugt. Eine spezielle Eigenheit ist die Zugabe von neri, einer stärkeähnlichen klebrigen Substanz, die das Abfließen des Wassers verlangsamt und dadurch die Blattbildung verbessert.

Die aus sortenreinen Fasern angefertigten Papiere weisen einen besonders schönen Glanz auf, der sich mit zunehmendem Alter des Papieres noch verstärkt. Die wahre Qualität der auf traditionelle Weise hergestellten und unabhängig von der Dicke erstaunlich festen Papiere wird oft erst Jahrhunderte nach Ihrer Produktion erkennbar.

Gebleicht wird in Japan Papier ausschließlich an der Sonne, dadurch weisen viele Sorten die natürliche Färbung der verwendeten Fasern auf. Es gibt eine große Vielfalt japanischer Papiere, deren Qualität und Charakteristik von der Gegend in der es geschöpft wird abhängig ist. Diese hier aufzuzählen würde den Rahmen dieser Publikation sprengen, für Interessierte eine schöne Übersicht mit detaillierter Beschreibung (englisch): Information on Washi.

 
     





 
     
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